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Vorträge 2016-2018

Dienstag, 19. Jänner 2016

Vortrag: Depressive Störungen bei Kindern und Jugendlichen: Prävention und Behandlung

Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne

Medizinische Universität München, Direktor Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychatrie, Psychosomatik und Psychotherapie

Zeit: Dienstag, 19. Jänner 2016, 18:30

Ort: HS 02.21, Universitätsplatz 2 / II, 8010 Graz

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Dienstag, 12. April 2016

Vortrag: The interference effect in multiplication facts storing

Alice De Visscher

Psychological Sciences Research Institute, UCL Belgium

Zeit: Dienstag, 12. April 2016, 18 Uhr

Ort: HS 02.21, Universitätsplatz 2 / II, 8010 Graz

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Dienstag, 26. April 2016

Vortrag: Das gewollte Nichtwissen oder möchten Sie wissen, wann Sie sterben werden?

Dr. Ralph Hertwig

Geschäftsführender Direktor, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Zeit: Dienstag, 26. April 2016, 18 Uhr

Ort: HS 02.21, Universitätsplatz 2 / II, 8010 Graz

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Dienstag, 31.Mai 2016

Vortrag: Zur frühkindlichen Entwicklung von (impliziter und expliziter) Theory of Mind

Prof. Dr. Hannes Rakoczy

Geschäftsführender Direktor, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Zeit: Dienstag, 31. Mai  2016, 18 Uhr

Ort: HS 02.21, Universitätsplatz 2 / II, 8010 Graz

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Dienstag, 04. Oktober 2016

Vortrag: Die funktionelle Neuroanatomie des Lesens und der Leseschwäche: Erkenntnisse aus Meta-Analysen und kombinierten Blickbewegungs-fMRT-Studien

Mag. Dr. Fabio Richlan

Zeit: Dienstag, 04. Oktober um 18 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

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Dienstag, 31. Jänner 2017, 18 Uhr

Vortrag: Lebenslanges Lernen – eine Notwendigkeit in der Welt von Morgen – Bildungsinstitutionen legen den Grundstein

Prof. Dr. Christiane Spiel

Zeit: Dienstag, 31. Jänner 2017 um 18 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

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Dienstag, 28. März 2017, 18:00 Uhr


Vortrag: Was macht Hochschullehre effektiv? - Ein Vergleich von 105 metaanalytischen Befunden von 2 Millionen Studierenden

Prof. Dr. Michael Schneider

Zeit: Dienstag, 28. März 2017 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz


Der Vortrag gibt einen Überblick über die bisher in Metaanalysen untersuchten empirischen Befunde zur Gestaltung effektiver Hochschullehre. Die Ergebnisse basieren auf 38 Metaanalysen mit über 3000 Einzelstudien und fast 2 Millionen Teilnehmenden. Hieraus wurde eine Rangliste von 105 Korrelaten der akademischen Leistung Studierender erstellt (Schneider & Preckel, 2017, Psychological Bulletin). Die Befunde belegen die Wichtigkeit sozialer Interaktion, wie Fragen, Diskussionen und Gruppenarbeit, in der Lehre. Die Leistung hängt auch eng zusammen mit der Förderung bedeutungshaltigen Lernens durch explizite Lernziele, klare und strukturierte Präsentationen, direkte Bezugnahme auf die Studierenden und konzeptuell anspruchsvolle, komplexe Lernaufgaben. Der Einsatz von technischen Hilfsmitteln ging hingegen mit vergleichsweise niedrigen Effektstärken einher, die trotz des technischen Fortschritts über die vergangenen zwei Jahrzehnte hinweg nicht anstiegen. Moderatoranalysen belegen, dass nicht nur die Wahl der Unterrichtsmethode, sondern jeweils auch zahlreiche konkrete Details ihrer Umsetzung eng mit der Leistung zusammenhängen. Dies deutet auf die Wichtigkeit hochschuldidaktischer Weiterbildungen hin, in denen Dozierende lernen, Unterrichtsmethoden effektiv in der Praxis umzusetzen. Studierende mit hohen Leistungen zeichnen sich durch hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, Intelligenz und Vorwissen, häufige Anwesenheit in Lehrveranstaltungen und den zielgerichteten Einsatz von Lernstrategien aus. Abgesehen von einem Mangel an Experimenten, die Aussagen über direkte Kausalzusammenhänge zulassen würden, ist die Gestaltung lernförderlicher Hochschullehre umfassend untersucht und gut verstanden. Durch die Beachtung dieser Befunde können Dozierende, Hochschulverwaltungen und Policy-Maker die Effektivität der Lehre steigern.

Dienstag, 25. April 2017, 18:00 Uhr

 

Vortrag: Geschlechtsunterschiede in der Zahlenverarbeitung

DDr. Belinda Pletzer

Zeit: Dienstag, 25. Aril 2017 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Zahlenverarbeitung ist laut traditioneller Ansicht kein einheitlicher Prozess. Je nach Aufgabentyp werden entweder Zahlengrößen entlang eines mentalen Zahlenstrahls evaluiert oder arithmetische Fakten aus dem Gedächtnis abgerufen. Klassische Aufgaben die auf die Verarbeitung von Zahlengrößen abzielen sind der Zahlenvergleich oder die Subtraktion, während die Multiplikation eher den Abruf arithmetischer Fakten erfordert. Die sogenannte Zahlenbisektions-Aufgabe, bei der es darum geht den korrekten Mittelwert zweier Zahlen zu identifizieren, erfordert je nach Itemtyp entweder Zahlengrößenverarbeitung oder Faktenabruf. In einer Reihe von behavioralen und MRT-Studien zu diesen Aufgaben, konnten Geschlechtsunterschiede sowohl in der Zahlengrößenverarbeitung, als auch im arithemetischen Faktenabruf identifiziert werden. Diese Unterschiede variieren zudem über den weiblichen Menstruationszyklus. So fokussieren Frauen bei der Zahlengrößenverarbeitung stärker auf einzelne Ziffern, während Männer sich auf ganze Zahlen konzentrieren. Dies geht mit Unterschieden in der Gehirnaktivierung, speziell in Regionen des sogenannten Default Mode Netzwerkes, sowie mit Unterschieden in der Lateralisierung einher. Speziell interessant ist jedoch, dass eine klare Trennung von Zahlengrößenverarbeitung und arithmetischem Faktenabruf in Hinblick auf Gehirnaktivierung und Leistungsmerkmale nur bei Männern möglich ist. Bei Frauen unterscheiden sich die Gehirnaktivierungsmuster zwischen Zahlengrößenverarbeitung und Faktenabruf nicht. Diese Ergebnisse werden im Hinblick auf mögliche Unterschiede in Lösungsstrategien zwischen Männern und Frauen diskutiert.  

Dienstag, 30. Mai 2017, 18:00 Uhr


Vortrag: Führen und Folgen – Die Emergenz von Führung

Prof. Dr. Margarete Boos

Zeit: Dienstag, 30. Mai 2017 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Traditionelle Führungstheorien in der Psychologie konzentrieren sich auf Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensstile von Führungspersonen. Neuere Theorien berücksichtigen darüber hinaus situative Einflüsse. Beide Ansätze vernachlässigen jedoch den Einfluss der Geführten auf Führung. Biologische Modelle – mit ihrem Fokus auf offenes Verhalten – schließen Folgeverhalten und damit einhergehendes Feedback auf Führende ein.

Unser Ziel ist es, beide Ansätze zu verbinden und zu beschreiben, wie Führung in einer Gruppe entsteht und wie sie von Gefolgschaft abhängt. Wir haben ein experimentelles Paradigma – HoneyComb© – entwickelt, in dem die Initiierung von Führung sowie Führen und Folgen in Gruppenbewegungen gemessen werden kann (Boos, Pritz, Lange & Belz, 2014).

Wir untersuchten Gruppen von 10 Personen, die sich – repräsentiert als Avatare – auf einem virtuellen Spielfeld bewegen. Berichtet wird über eine Experimentalreihe, in der wir die Auswirkungen verschiedener situativer Bedingungen auf Führen und Folgen in der kollektiven Bewegung analysierten.

 

Boos, M., Pritz, J., Lange, S. & Belz, M. (2014). Leadership in moving human group. PLOS Computational Biology. http://www.ploscompbiol.org/article/info:doi/10.1371/journal.pcbi.1003541

Dienstag, 27. Juni 2017, 18:00 Uhr

Vortrag: Der Einfluss von Sprache auf Entwicklung und Lernen

Prof. Dr. Henrik Saalbach

Zeit: Dienstag, 27. Juni 2017 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz


Entsprechend soziokultureller Theorien hat Sprache bzw. der Erwerb sprachlicher Fähigkeiten einen enormen transformativen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten des Kindes. Sie ist die Grundlage für höhere kognitive Funktionen. Darüber hinaus erfüllt Sprache vielfältige Funktionen im Lehr-Lern-Kontext. So sind die Prozesse der individuellen Wissenskonstruktion und -speicherung eng mit der kognitiven Verarbeitung sprachlicher Inhalte verbunden. Zudem verwenden Kinder Sprache, um ihr Verhalten und ihr Denken etwa beim Lösen komplexer Probleme zu regulieren. Schlie
ßlich stellt Sprache das primäre Werkzeug zur Vermittlung von Lerninhalten dar. Eine erfolgreiche Teilnahme an (schulischen) Lerngelegenheiten erfordert somit gut entwickelte individuelle sprachliche Kompetenzen. Tatsächlich wird Sprache regelmäßig als zentrale Ressource diskutiert, wenn es um die Identifikation bedeutender Fähigkeiten für die schulische und akademische Entwicklung geht.

Vor diesem Hintergrund möchte ich in meinem Beitrag eine Reihe von Studien vorstellen, welche einerseits das Zusammenspiel von Sprache und kognitiver Entwicklung fokussieren sowie die zugrunde liegenden Wirkmechanismen identifizieren und anderseits die Implikationen der grundlagenwissenschaftlichen Befunde für schulisches Lernen untersuchen. Dabei werden etwa Arbeiten zur linguistischen Relativität, zum zweisprachigen Mathematiklernen und zu den Auswirkungen mangelnder Sprachfähigkeiten auf inhaltliches Lernen und Problemlösen diskutiert. 

Dienstag, 24. Oktober 2017, 18:00 Uhr

Vortrag: Kreativität im Sport

Prof. Dr. Daniel Memmert

Zeit: Dienstag, 24. Oktober 2017 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

In den letzten Jahren ist eine erneute Renaissance der Kreativitätsforschung zu beobachten, deren Ausgangspunkt in den Neurowissenschaften liegt. Aus dem Blickwinkel der Bewegungswissenschaft, Sportinformatik und Sportpsychologie wird in meinem Vortrag ein Forschungsprogramm zur Untersuchung kreativer Verhaltensweisen in komplexen, mehrheitlich ökologisch-validen Situationen im Sport vorgestellt. Ich werde zahlreiche Experimente und Studien vorstellen, die sportspielspezifische Kreativität mit visueller Aufmerksamkeit (Inattentional Blindness, Aufmerksamkeitsbreite), Expertise, Motivation und Umweltfaktoren in Zusammenhang bringen. Dabei werden auch neuartige Analysewerkzeuge entwickelt und validiert (Spieltestsituationen, Neuronale Netze). Alle Ergebnisse werden kontinuierlich im Lichte aktueller psychologischer, bewegungswissenschaftlicher und informatischer Theorien und Modelle intensiv diskutiert sowie sportpraktische Implikationen und weitere Perspektiven angeboten.

Literatur:

Memmert, D. (2015). Teaching Tactical Creativity in Sport: Research and Practice. Abingdon: Routledge.

Dienstag, 14. November 2017, 18:00 Uhr

Vortrag: Forensisch-psychologische Begutachtungen

Mag. Anita Raiger

Zeit: Dienstag, 14. November 2017 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Kriminalprognosen stellen den Versuch dar, Theorien auf konkrete Problemstellungen anzuwen-den und dadurch zukünftige Ereignisse vorherzusehen. Es wird demnach versucht, eine wissen-schaftlich fundierte Prognose über die Wahrscheinlichkeit einer zukünftigen strafbaren Handlung zu treffen, um so die Gefährlichkeit einer Person erheben zu können. Hierzu ist es notwendig eine sogenannte „Delikthypothese“ zu erstellen und in ihrer Richtigkeit zu überprüfen. Auf Basis einzelner Risikofaktoren wird ein Konzept entwickelt, innerhalb dessen die Veränderbarkeit bzw. Therapierbarkeit dieser Faktoren beurteilt wird, sodass eine konkrete Empfehlung an das Gericht abgegeben werden kann.

Die Qualität einer Gefährlichkeitseinschätzung wird von der Vorgangsweise und vor allem dem Fachwissen des Gutachters bestimmt. Anhand praktischer Beispiele werden die Anwendungsge-biete und Methoden der forensisch-psychologischen Begutachtung vorgestellt und ihre wichtigs-ten Fehlerquellen analysiert.

Dienstag, 05. Dezember 2017, 18:00 Uhr

Vortrag: Grundlagen und Anwendungen von transkranieller Gleichstromstimulation (tDCS)

Prof. Dr. Michael Nitsche

Zeit: Dienstag, 05. Dezember 2017 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Neuroplastizität und funktionelle Konnektivität sind wesentliche physiologische Grundlagen kognitiver und Verhaltensprozesse. Nicht-invasive Hirnstimulationsverfahren sind in der Lage, diese Prozesse zu induzieren und zu modulieren. Eines dieser Verfahren ist die transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS). Ihr primärer Funktionsmechanismus ist die polaritätsabhängige unterschwellige Veränderung neuronaler Ruhemembranpotentiale, langanhaltende Stimulation führt zu neuroplastischen Nacheffek-ten an glutamatergen Synapsen. Neben diesen regionalen Effekten wurden kürzlich auch kortikale und kortiko-subkortikale Effekte auf die funktionelle Konnektivität nachgewiesen. In diesem Vortrag wird ein Überblick über die grundlegenden physiologischen Effekte und funktionelle Effekte auf kognitive, emoti-onale und Verhaltensprozesse bei gesunden Menschen und Patienten, die an neurologischen und psy-chiatrischen Erkrankungen leiden, gegeben. Darüber hinaus wird auf das Verfahren der transkraniellen Wechselstromstimulation eingegangen, mit der oszillatorische Hirnaktivität beeinflusst werden kann.

Dienstag, 27. Februar 2018, 18:00 Uhr

Vortrag: Lernen durch Kontrastieren und Vergleichen

Univ.-Prof. Dr. Frank Lipowsky

Zeit: Dienstag, 27. Februar 2018 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

 

Der Aphorismus „Wer nur England kennt, kann England nicht kennen“ drückt aus, wie wichtig Aktivitäten des Kontrastierens und Vergleichens für Erkenntnisprozesse im Allgemeinen sind. Bezogen auf die Verarbeitung schulischer Inhalte stellen Kontrastieren und Vergleichen bedeutsame Lernaktivitäten und wirkmächtige Prinzipien des Lernens dar, welche mit kognitiv anspruchsvollen Prozessen des Kategorisierens, Klassifizierens und Unterscheidens und mit Prozessen des analogen Denkens und Schlussfolgerns einhergehen können.

Im Vortrag werden Befunde der Lehr- und Lernforschung zum Thema "Lernen durch Kontrastieren und Vergleichen" vorgestellt. Ein Schwerpunkt bildet hierbei die Präsentation einer Studie zum sogenannten verschachtelten Lernen (interleaving practice) im Mathematikunterricht der Grundschule. In dieser experimentellen Studie lernte ein Teil der einbezogenen Grundschulkinder Strategien der Subtraktion verschachtelt und vergleichend, ein anderer Teil – wie dies dem herkömmlichen Verfahren im Unterricht entspricht – nacheinander und geblockt. Der Vortrag stellt erste Ergebnisse dieser Studie vor und ordnet sie in den Zusammenhang ein.

Dienstag, 13. März 2018, 18:00 Uhr

Vortrag: Was können kognitive Neurowissenschaften zum Verständnis psychischer Störungen beitragen?

Dr. phil. Tobias U. Hauser

Zeit: Dienstag, 13. März 2018 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Welche Gehirnmechanismen sind bei Patienten mit psychischen Störungen beeinträchtigt? Eine zentrale Hoffnung der kognitiven und klinischen Neurowissenschaften war, dass durch ein besseres Verständnis der Gehirnmechanismen auch die Ursachen psychischer Störungen verstanden werden können. Trotz großer Anstrengungen in den letzten Jahren ist unser Wissen allerdings nach wie vor sehr begrenzt. Aber was machen wir falsch? In meinem Referat werde ich Limitationen der heutigen Ansätze aufzeigen und mögliche Lösungen diskutieren. Anhand von Beispielen bei Patienten mit Zwangsstörung und Aufmerksamkeits-Defizits/Hyperaktivitätsstörung werde ich darlegen wie lückenhaft unser Verständnis von neuronalen Prozessen ist und wie wir mittels mathematischer Modelle diese Lücken schließen können. Ich werde diese Ansätze anhand von Beispielen der Entscheidungsfindung illustrieren und ausführen, wie die kognitiven Neurowissenschaften nicht nur unser Verständnis psychischer Störungen verbessern, sondern auch unsere Behandlungen effektiver machen können.

Dienstag, 24. April 2018, 18:00 Uhr

Vortrag: Einflussfaktoren auf die Motivation von MINT-Studentinnen

Univ.-Prof Dr. Bernhard Ertl

Zeit: Dienstag, 24. April 2018 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Verschiedenste Initiativen versuchen Schülerinnen für ein Studium der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zu begeistern. Dennoch bleibt der Frauenanteil in diesen Fächern hinter den Erwartungen zurück. So stellt sich die Frage, wie wichtige Variablen für eine Entscheidung von Schülerinnen für ein MINT-Studium von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Der Vortrag beleuchtet dabei insbesondere Einflüsse von Elternhaus, Schule und Gesellschaft auf das fachspezifische Selbstkonzept und die Motivation von Studentinnen in diesen Fächern. Dabei differenziert er die Effekte für Fächer mit einem moderaten Frauenanteil (z. B. Mathematik, Chemie) und Fächer mit einem niedrigen Frauenanteil (z. B. Ingenieurswissenschaften). Der Beitrag diskutiert die Bedeutung der verschiedenen Einflussfaktoren und leitet Konsequenzen für Fördermaßnahmen ab.

Dienstag, 29. Mai 2018, 18:00 Uhr

Vortrag: Symbolic numerical processing is a key predictor of learning arithmetic 

Prof. Dr. Bert De Smedt

Zeit: Dienstag, 29. Mai 2018 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Being fluent and efficient in performing basic calculations has been regarded as an important building block for the development of mathematical skills. On the other hand, deficits in retrieving arithmetic facts from memory are the hallmark of children with dyscalculia. In this talk, I will present a series of behavioural and neuroimaging studies that have investigated the origins of these individual differences in arithmetic, echoing an educational neuroscience approach. In these cross-sectional and longitudinal studies, we have investigated the role of numerical magnitude processing in the development of arithmetic fluency. These studies also examined the potential contributions of domain-general factors, such as working memory or inhibitory control. The key message from these studies is that particularly children’s symbolic magnitude processing skills are a unique and very stable predictor of children’s arithmetic development. These data all suggest that screening children’s symbolic processing skills is useful for detecting children at risk children and I will present data from a recent large-scale validation of such a screening measure.

Dienstag, 26. Juni 2018, 18:00 Uhr

Vortrag: Hirnfunktionen und "predictive coding” bei der Wahrnehmung von Farbe, Bewegung und Raum

Prof. Dr. Andreas Bartels

Zeit: Dienstag, 26. Juni 2018 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Unsere Wahrnehmung und Interaktion mit der Umwelt hängen stark vom parietalen Kortex ab. Er erstellt Salienzkarten unserer Umgebung, erlaubt uns durch Segmentierungsprozesse den Wald vor lauter Bäumen doch noch zu sehen, und dirigiert unsere Aufmerksamkeit und Handlun-gen. Zentral sind hierbei zwei Funktionen: die Integration visueller mit nicht visuellen Signalen (zB von Eigenbewegung), und die Umrechnung egozentrischer sensorischer Reize in Koordina-ten der (stabilen) Außenwelt, in denen sie dann unsere bewusste Wahrnehmung dominieren. Ich werde eine Reihe von fMRT-Bildgebungsstudien vorstellen (einige kombiniert mit transkraniel-ler Magnetstimulation (TMS) oder mit virtueller Realität), die diese Funktionen beleuchten. Zu-erst werde ich occipito-parietale Regionen vorstellen, die visuelle Bewegung in Kopf- oder Welt-zentrierten Koordinaten kodieren und daher Objektbewegung von Eigenbewegung in 2D bzw. in 3D unterscheiden können. Zweitens werde ich Hirnareale vorstellen, die den Raum außerhalb un-seres Gesichtsfeldes in egozentrischen Koordinaten repräsentieren, und die uns neue Einsichten in die klinischen Ursachen von Ataxie und Neglect geben. Drittens werde ich eine kausale Rolle des parietalen Cortex bei der Gruppierung, Gestaltwahrnehmung und Wahrnehmungsselektion besprechen. In fast allen dieser Funktionen spielt interessanterweise auch das primäre Sehfeld im okzipitalkortex eine zentrale Rolle: es kodiert a-priori Erwartungen über unsere Umwelt, die nur über feedback ins primäre Sehfeld gelangen können. Diesen Prozess bespreche ich im Kontext der “predictive coding” Theorie, und zeige, wie das primäre Sehfeld selbst Schwarzweiss-Bilder farbig anmalt.

Dienstag, 16. Oktober 2018, 18:00 Uhr

Vortrag: What Does It Take to be an Ethical Psychologist in a Globalizing World?

Rodney L. Lowman, PhD

Zeit: Dienstag, 16. Oktober 2018 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Psychology as a science and as an area of professional practice, like the world itself, is rapidly changing. Our ethical principles include both time-tested principles (e.g., integrity, harm avoidance) but our ethical standards do not always cope well with changing times. In this presentation Rodney L. Lowman, who has published widely on professional ethics, will review some of the limitations of our current psychology ethical principles and standards. In particular, he will suggest that most psychology codes of ethics focus primarily on the individual level, short-changing the group, organizational, and community levels with which, directly or indirectly, we work. Additionally, psychological assessment and intervention services can be delivered electronically all around the world yet our ethics (and our licensing laws) are not set up with that reality in mind. Finally, Dr. Lowman will consider what roles ethical psychologists may need to have in speaking up about social issues including in the context of today’s anti-globalization, anti-human rights, anti-multicultural forces.

Dienstag, 20. November 2018, 18:00 Uhr

Vortrag: Dyskalkulie & Gehirn

PD Dr. sc. nat. Karin Kucian

Zeit: Dienstag, 20. November 2018 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

In den letzten Jahren haben bildgebende Forschungsstudien aufdecken können, dass Dyskalkulie mit verschiedenen neuronalen Veränderungen im Gehirn im Zusammenhang steht. So deuten die meisten Ergebnisse auf neuronale Unterschiede im Bereich des Intraparietalen Sulcus hin, welches die Kernregion unseres Zahlensinnes darstellt. Wir konnten mittels Magnetresonanztomographie nachweisen, dass Kinder mit Dyskalkulie weniger Aktivität zeigen in dieser Region. Sie weisen ebenfalls in dieser Region ein geringeres Volumen an grauer Hirnsubstanz auf und schlechtere Verbindungen zu anderen Arealen im Gehirn. Die Konfrontation mit Aufgaben, welche mathematische Kenntnisse erfordern, löst bei vielen Kindern Angst aus – in Lern- und Leistungssituationen, aber auch im Alltag. Insbesondere Kinder mit Dyskalkulie leiden oft unter Mathematikangst. Mathematikangst schränkt Kinder nicht nur beim Lernen enorm ein, sondern geht auch mit strukturellen Veränderungen im Gehirn einher und ist demzufolge ein ernst zu nehmender Faktor. Doch besteht Hoffnung für Kinder mit Dyskalkulie, denn unser Gehirn ist in der Lage sich zu verändern und sich anzupassen. Klare Verbesserungen im Rechenverhalten und Adaptation der neuronalen Rechennetzwerke kann durch spezifisches Training erreicht werden. Zusammenfassend werden Sie in diesem Vortrag Einblicke in den aktuellen Stand der bildgebenden Forschung im Bereich Dyskalkulie kriegen bezüglich Hirnaktivität, Hirnanatomie und den Einfluss von Intervention.

Dienstag, 11. Dezember 2018, 18:00 Uhr

Vortrag: Arbeitswelten im Wandel: Intensivierung, Flexibilisierung und Robotisierung von Arbeit

Univ.-Prof. MMag. Dr. Bettina KUBICEK

Zeit: Dienstag, 11. Dezember 2018 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Die Arbeitswelt wandelt sich. Globalisierung, technologische und demographische Entwicklungen verän-dern nicht nur die Rahmenbedingungen von Arbeit, sondern auch die Anforderungen, die an Beschäf-tigte gestellt werden. So lassen sich in den letzten Jahren eine zunehmende Intensivierung und Flexibili-sierung von Arbeit beobachten. Zudem halten robotische Systeme vermehrt Einzug in die Arbeitswelt. Der Vortrag beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit der Frage, wodurch die Intensivierung und die Flexibilisierung von Arbeit gekennzeichnet sind und welche Auswirkungen diese für Beschäftigte haben. Es werden Chancen und Risiken aufgezeigt, die mit den Veränderungen einhergehen, und Rahmenbedin-gungen vorgestellt, die den Beschäftigten helfen können, besser mit den geänderten Anforderungen umzugehen. Abschließend wird diskutiert, welche potentiellen Herausforderungen mit dem Einsatz von Robotern in unmittelbarer Interaktion mit dem Menschen einhergehen.

Zur Person:

Bettina Kubicek ist Soziologin und promovierte Arbeits- und Organisationspsychologin. Seit September 2018 arbeitet sie als Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie am Institut für Psychologie der Universität Graz. Aktuell leitet sie ein Forschungsprojekt zu den kognitiven Anforderungen flexibler Arbeit und beschäftigt sich mit den Bedingungen, die dazu beitragen, dass flexible Arbeit lernförderlich bzw. belastend wirkt.

Dienstag, 22. Jänner 2019, 18:00 Uhr

Vortrag: Warum gute Gedanken bessere blockieren?

Prof. Dr. Merim Bilalić

Zeit: Dienstag, 22. Jänner 2019 um 18:00 Uhr

Ort: HS 02.21 - Universitätsplatz 2 (Psychologisches Institut, 2. OG), 8010 Graz

 

Menschen sind sehr gut darin, sich im Alltag zurechtzufinden. Wir haben Informationen über wiederkehrende Ereignisse (in unserer Umgebung) gespeichert und können sie abrufen, wenn wir in eine neue Situation geraten. Unsere Erfahrung ermöglicht es uns, uns auf die für die jeweilige Situation relevanten Aspekte der Umgebung zu konzentrieren und schnell angemessen zu reagieren. Dies ist die Basis für alltägliche Fähigkeiten und spezialisierte Expertise, die sich durch Übung entwickeln. Aber all dies hat auch einen Nachteil: Wenn es eine bessere Lösung gibt als die, die wir bereits haben, werden wir Schwierigkeiten haben, sie zu finden.

Ich stelle hier ein Forschungsprogramm vor, das die internen Abläufe dieses kognitiven Paradoxons aufzeigt. Ebenderselbe Mechanismus, der normalerweise hilfreich ist, kann in bestimmten Situationen gefährlich werden. Ich lege zunächst experimentelle Nachweise über die Nachteile dieses Mechanismus vor. Wenn ein Problem vertraute Merkmale aufweist, lösen diese Ideen auf der Grundlage unserer bisherigen Erfahrungen im Umgang mit ähnlichen Situationen aus. Diese Ideen lenken dann die Aufmerksamkeit auf diejenigen Aspekte der Aufgabe, die einen weiteren Beweis dafür liefern, dass der ursprüngliche Ansatz richtig war. Dies führt zu einer schnellen und effizienten Bearbeitung der Aufgabe, wenn die erste Idee eine gute Lösung war. Es verhindert jedoch, dass die Person merkt, dass es einen besseren Weg gibt. Ich werde daher im Anschluss aufzeigen, dass dieser tückische Mechanismus die Quelle vieler Voreingenommenheit im Umgang mit vertrauten Situationen ist – sowohl im täglichen Denken als auch bei Experten in ihrem Berufsleben.

Obfrau

Assoz. Prof. Mag. Dr.rer.nat.

Sabine Bergner

Institut für Psychologie
Telefon:+43 316 380 - 4963

Sekretariat

Mag. Dipl.-Ing.

Dagmar Schmelzer

Institut für Psychologie
Telefon:+43 316 380 - 8549

Sozial Psy (Mi&Do), Klinische Psy (Di&Do), AO (Mo&Do): Mo-Mi,Frei: 09:00-12:00, Do 13:00-16:00

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